[Autorin: Lisa Klose, Veröffentlicht: www.gruenschnack.de]

Des einen Freud ist des anderen Graus – beim Thema Wohnung einrichten und dekorieren gehen die Meinungen bekanntlich auseinander.

Die einen lieben es, sich in schwedischen Möbelhäusern auszutoben: ein Esstisch für knapp 100 Euro und eine Stehlampe für 40 Euro, irgendwo produziert, vermutlich nicht in Deutschland. Günstig, aber nicht lange haltbar. Die anderen setzen auf Qualität: hochwertige Materialien, produziert in Deutschland und individuell designed. Wer diese Wünsche erfüllt haben möchte, sollte in Hamburg unbedingt bei Lokaldesign vorbeischauen.
Das Konzept des Ladens ist einfach: Lokaldesign vermarktet Produkte verschiedener Designer, die diese selbst gestalten und lokal produzieren. Gründerin und Inhaberin Katharina
Roedelius erklärt, wie die Idee entstanden ist: „Ich war viel in Belgien und den Niederlanden unterwegs. Dort gibt es etliche lokale Designer, die individuelle Möbel und Wohnaccessoires herstellen. So etwas kannte ich aus Deutschland bis dahin gar nicht.“

Qualität ist Trumpf

Die Produkte, die es bei Lokaldesign zu kaufen gibt, stammen von Designern aus Deutschland, aber auch aus Dänemark. Sie alle garantieren eine nachhaltige Produktion und beste Qualität: „Da können wir keine Abstriche machen“, erklärt Katharina. „Ich möchte einfach, dass der Tisch, den ich mir kaufe, auch nach Holz riecht.“ Ein weiterer Vorteil von Lokaldesign: Gerade größere Möbelstücke werden auf Bestellung und nach den genauen Wünschen des Kunden angefertigt. Der Preis für einen Tisch, wie man ihn im schwedischen Möbelhaus für 100 Euro bekommt, beträgt bei Lokaldesign je nach Ausführung etwa 1000 Euro. Klar, das ist viel Geld, aber: Er stammt aus nachhaltiger Produktion, alle verwendeten Werkstoffe sind für Kinder unbedenklich, man hat ein Unikat in seinen vier Wänden stehen und auch nach dem dritten, vierten und fünften Umzug noch etwas von seinen Lieblingsstücken.

Schonung und Wertschätzung der Natur

Ein Designer, der sein Produkt über Lokaldesign anbietet, ist Max Höhnke. Max ist Gründer der Blockmanufaktur, die nachhaltige Holzhocker mit Seil produziert. „Die Geschichte ist eigentlich aus der Not heraus entstanden,“ erklärt Max die Entstehungsgeschichte der Blockmanufaktur. „Wir hatten einen Windbruch im Wald und wussten nicht, wohin mit dem vielen Holz.“ Verbrannt werden sollte das Holz nicht, darum hat Max damit begonnen, Hocker und Bänke individuell zu fertigen. Die Markenzeichen der Hocker: ihr Charakter und das Segelseil. Jeder Hocker sieht anders aus und lässt nicht nur auf die Holzart, sondern auch auf das Alter des Baumes schließen. Das Segelseil dient als Griff, um den Hocker von einem Ort zum anderen zu tragen.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir Menschen unseren eigenen Lebensraum erhalten müssen“, sagt Max. Diesen Gedanken möchte die Blockmanufaktur mit den Hockern und weiteren Aktionen in die Welt hinaustragen. Jeder, der einen Hocker von der Blockmanufaktur kauft, bekommt einen kleinen Hocker als Schlüsselanhänger dazu, der auf das Thema Nachhaltigkeit aufmerksam macht. Außerdem bietet die Blockmanufaktur Workshops für Firmen und Schüler an, bei denen jeder seinen eigenen Hocker herstellen kann.
„Irgendwie baut man während der Fertigung eine Bindung zu dem Produkt auf. Das ist auch eine Verbindung zur Natur“, findet Max. Und ohne die Natur würde es auch die Möbel des schwedischen Produzenten nicht geben. „Wir möchten einfach eine Alternative zu den großen Möbelhäusern bieten, die für ihre Möbel massenhaft Bäume in Sibirien oder im Regenwald fällen, weil sie keinen eigenen Forst haben“, erzählt der Hocker-Designer weiter.

Aus Alt mach Neu

Nicht nur neu produzierte Produkte gibt es bei Lokaldesign zu kaufen. Auch Produkte, die durch das aktuell angesagte „Upcycling“ entstanden sind, können Kunden erstehen. Eva Pradel von der nähmannsbraut aus Hamburg fertigt zum Beispiel Sofakissen aus alten Kaschmirpullovern. Warum wegwerfen, wenn sie noch jemanden auf dem Sofa wärmen können?